Growing Bridges, KulturAXE 2015

Natur * Kunst * Berührungen


Ausstellungseröffnung
Dienstag, 12. Mai 2015, 19 Uhr

Ausstellungsdauer bis 16. Juni 2015

Wild Horses Studiogallery KulturAXE
Sechsschimmelgasse 14/9, 1090 Wien

Künstlerinnen: Natascha Renner, Sula Zimmerberger

Konzept: Caroline Kaiser, KulturAXE:

be the change you wish to see in the world – Gandhi

GROWING BRIDGES reflektiert das Leitmotiv der KulturAXE, die vor 20 Jahren in Wien gegründet wurde zur Realisierung von grenzüberschreitenden Kunstprojekten. Seitdem wurden kontinuierlich Projekte mit dem östlichen Europa, mit der Ukraine, mit Südafrika und anderen Ländern durchgeführt.

Thematisch und zeitlich angesiedelt zu den Großevents Songcontest und Lifeball mit ihren Claims „Building Bridges” und „Ver Sacrum”, richtet KulturAXE, als kulturelle Mikrostruktur im Stadtgefüge, mit GROWING BRIDGES den Blick auf leise Zwischentöne und subtile künstlerische Umsetzungen. In Überschneidung mit den propagierten Leitthemen der Großevents – Offenheit, Toleranz über alle Grenzen, Miteinander und dem gemeinsamen Streben nach Veränderung, Erneuerung und Verbesserung – (Themen, die KulturAXE seit Anbeginn begleiten), beleuchtet GROWING BRIDGES den Bereich Natur und Kultur. Dabei wird dieser Bereich mit seinen besonderen Eigenschaften im Kontext des Ganzen – hier Grenzüberschreitung, Miteinander, Veränderung und Erneuerung – analysiert.

Grenzüberschreitende Toleranz und ein transkulturelles Miteinander, in dem das „Fremde” in sich selbst entdeckt wird, setzt ein Gefühl des „Eins-Seins” voraus. Wir erleben aber heute einen Höhepunkt der Entfremdung von Mensch und Natur, die mit der Industrialisierung begonnen hat und mit der Digitalisierung der Wirklichkeit rasant beschleunigt wird. Dieses bedeutet auch eine tiefe Entfremdung zur eigenen Natur. An die Stelle der Wahrnehmung von Einheit und Harmonie mit sich und der Welt tritt Angst und Unverständnis, bis zu Fremdenhass und Zerstörung der Natur.

Zugleich ist die Natur als Quelle tiefer Lebensweisheit zumeist verloren gegangen, sowie die einstige Vorstellung von Harmonie und Vollendung, die sich aus der Natur ableiten ließ. In den ästhetischen Strömungen der Romantik oder der Postmoderne hat das Abbild der Natur die vielfältigsten Variationen erfahren – sei es in ihrer Schönheit oder Bedrohlichkeit, oder als etwas, das Sehnsüchte auslöst oder mit dem wir in Kriegs-ähnlichem Zustand stehen. So wird seit Beginn des 21. Jahrhunderts über das Anthropozän diskutiert, als Begriff einer neuen Epoche, in der die natürlichen Phänomene und Ressourcen maßgeblich und in zerstörender Weise vom Menschen geprägt werden.

Können wir mit einem radikalen Schnitt all diese Paradigmen einfach hinter uns lassen und in einem Neu-Anfang unsere Beziehung mit der Natur „normalisieren”? Kann über die Kunst eine neue staunende Wahrnehmung der Natur vermittelt werden? Kann die Kunst in ihrer Vermittlungsrolle zwischen Mensch und Natur eine heilende Wirkung entfalten? Macht überhaupt noch etwas Sinn ohne radikale Veränderung?

GROWING BRIDGES befragt die Künstlerinnen zu Ihrer persönlichen Beziehung zur Natur, warum sie Natur in Ihren Arbeiten thematisieren und welche Vision sie für die Zukunft haben.

Mit der Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien